In der internationalen Profiszene ein Begriff da bester Abstammung. Hier seine Geschichte, erzählt von seiner jetzigen Besitzerin Jessica Fischer:
Sanandas Geschichte ist sehr lang und ich kenne nicht alle Einzelheiten. Er kam halbjährig zu einer namhaften Hengststation, von dort kam er 2- jährig zu einer bekannten Dressurreiterin (die wohl bekannt für ihre unlauteren Methoden ist) und wurde angeritten. Was dabei genau passierte wird verschwiegen. Fakt ist, diese Phase ist die Ursache. Er wurde mit 2,5 Jahren als Nachwuchsturnierpferd ins Ausland verkauft. Die Tochter hatte wohl einen Unfall mit ihm, daraufhin hat die Mutter knapp 1 Jahr Bodenarbeit mit ihm gemacht. Keine Besserung trat ein. Er kam zurück zur Dressurreiterin und „sollte sein Leben auf der Weide verbringen“. Dann gibt es Lücken, in denen er wohl durch mehrere Hände ging. Eine Person, von der ich weiß, hat ihn roh beim Händler gekauft und ihn nach nicht mal 3 Monaten wieder verkauft (Unfall beim Reitversuch). Bilder und Videos zeigen den Einsatz von Ausbindern. Dann ging er wieder durch mehrere Hände. Im Juli 2020 wurde er wieder als roh beim Händler gekauft (dieser Händler bezieht nachweislich seine ganzen Pferde über den Metzger, was aussagt wo er davor stand). Nach gescheiterten Anreitversuchen sollte er mittels Luftballons, die an sämtlichen Körperteilen befestigt wurden, desensibilisiert werden. Die Lösung war eine mehrstündige Tour in die Berge, wo er sich anschließend durch Erschöpfung „reiten“ ließ. Beim erneuten Versuch wieder Eskalation. Die Lösung: Scheuklappen die ihm fast die ganze Sicht nahmen. Die Empfehlung an mich, reite damit oder bring ihn zum Metzger. Letztendlich im Oktober 2020 wieder an den Händler zurückgegeben. Möchtegern- Profis haben ihn gekauft, sind gescheitert und hatten vermutlich einen Unfall. Wieder an Händler verkauft. Von diesem Händler hat ihn mein Verkäufer (Händler) gekauft. Ich habe ihn dort am 20.11.2020 rausgeholt, nachdem eine Kundin mich bat ihm zu helfen.
Diese Kundin schrieb mir eine Nachricht ich solle mal auf einer Internetseite nachschauen. Dort gibt es jetzt ein Pferd das dringend rausgeholt werden muss, bevor er zu einem gewissen Herrn geht, der die Pferde im Schnellverfahren bricht und versucht für das 5-fache zu verkaufen. Ich saß noch mit Kaffee in der Hand am Tisch, bevor ich wieder auf Tour ging und öffnete Facebook. Ziemlich schnell fand ich das besagte Pferd. Es handelte sich um einen 5-jährigen, 1,70m großen Hannoveraner Wallach mit sehr interessanter Abstammung – ROH. Nun gut, ich kannte den besagten Interessenten und wünsche KEINEM Pferd dort zu landen. Nachdem der „kleine Schwarze“ nur 20 Minuten entfernt war, vereinbarte ich einen Termin für meine Mittagspause. Als ich ankam, sah mich in einem zugigen Unterstand ein schwarzes abgemagertes Riesenbaby an, der mit der Welt abgeschlossen hatte. Auf den ersten Blick ein körperlich zerstörtes und totes Pferd. Am Strick ließ ich ihn mir vorführen und schaute ihn genau an. Narben an den Maulwinkeln, abgemagert, hochgezogene LWS, massive blutige Mauke, massive Muskelverspannungen und Faszienverklebungen und vieles mehr. Er war sehr vorsichtig, aber auch neugierig. Jegliche Frage konnte nicht beantwortet werden, denn er war wohl erst knapp 2 Wochen dort und die Vorbesitzer gaben keine Auskunft. Wir gingen in die Halle und ließen ihn Freilaufen – keine Energie, trabte mit langen Tritten auf der Schulter dahin, Galopp nicht möglich. Nach 5 Min. war er fix und fertig. Gut, für mich war klar – Potential hat er, es wird viel Zeit brauchen, aber er hat diese Chance verdient. An jeglichem Verheizen wird er zerbrechen. So holten wir ihn am nächsten Tag ab.
Bis dahin waren wir auf der Suche nach einem Namen für ihn, denn er hatte keinen. Ich wollte etwas Spirituelles, dass als Sinnbild für das Vorhaben steht, die Männer wollten etwas „cooles, männliches“. Umso mehr ich mir den Kopf zerbrach, umso weiter entfernte ich mich vom Wesentlichen. Ich machte mich wieder frei von allen Gedanken und gab die Aufgabe einen Namen zu finden ab – war die Lösung doch so leicht, meine Mutter als Tierkommunikatorin sollte ihn fragen, wie er heißt. Und dann wussten wir es, mit Widerwillen von dem Rest der Family wurde unser neues Mitglied SANANDA im Hause Fischer willkommen geheißen. Und mit dem Wissen über seine Bedeutung wurde mir klar warum, es so kommen musste. (Sananda = der geistige Name von Jesus Christus und bedeutet göttliche Glückseligkeit. Er ist der Chohan des 6. Strahls der Hingabe und Demut, sein Ziel ist das Denken der Menschen zum Ideal hinzulenken und sie bedingungslose Liebe zu lehren) Unser ganzer Fokus liegt auf der ganzheitlichen Heilung von Körper, Geist und Seele. Dieses Pferd hat noch einen weiten Weg vor sich und ganz langsam kann er sich regenerieren. Sein Körper und seine Psyche sind ein Totalschaden. Ich bin fassungslos, wenn ich die Bilder und Videos vom Anfang sehe, wie man ein solch junges Pferd so zerstören kann.
Durch ein paar Recherchen fanden wir heraus das ich nun die 6. Besitzerin bin. Dreijährig war er bei einem Profidressurreiter in Österreich. Was mit ihm genau passiert ist, werde ich nie ganz erfahren. Aber ich bin mir sicher, sie wollten ihn reiten. Dieses Pferd hat vor ALLEM was der Mensch mit ihm machen will Angst und teils Panik. Flashbacks suchen ihn immer wieder heim, diese sind mittlerweile deutlich weniger. Das Positive, er hat die Hoffnung in das Gute im Menschen nicht aufgegeben und bemüht sich, sich mir zu öffnen. Etwas anderes als sich komplett dem anderen zu offenbaren, bleibt uns nicht übrig, denn wir müssen beide in der gemeinsamen Arbeit in unsere dunkelsten Tiefen steigen und unsere Schatten besiegen. Er verlangt mir viel ab und manchmal frage ich mich, ob ich das schaffe, genau dann kommt er wieder an, legt seine Stirn an meine Seite und löst ein wohliges, warmes Gefühl in mir aus. Als würde er sagen, gib uns nicht auf, egal wie schwer es ist, wir schaffen das gemeinsam. An dieser Stelle bin ich fest davon überzeugt das wir immer das bekommen was wir brauchen, zu der Zeit, zu der es notwendig ist. Diesen Glauben muss ich nicht hinterfragen, ich gebe mich diesem hin und lebe, ohne darüber nachzudenken im Jetzt. Zurück zu Sananda, sein Kopf war schwer, langsame Bewegungen unmöglich und mit jeder weiteren Mobilisation kam mehr Leben und Bewegung in ihn hinein. Dank dieser wertvollen Arbeit, die uns Manuel lehrt, können die Pferde wieder ihr Selbst erlangen. Es erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit diese Würde diesen wundervollen Tieren zurückzugeben. In den Videos sieht man Ausschnitte der ersten Monate.
Nach mühsamem Aufbauen und heilen der körperlichen Themen, stellten sich noch mehr psychische Baustellen heraus. Er konnte am Anfang nicht galoppieren. Traben nur mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Die Hinterbeine konnte er nicht geben, wir haben ein ¾ Jahr gebraucht, um die Hufe hinten bearbeiten zu können. Jedes Bein konnte max. nur 10 Sekunden in der Luft sein. Beim Laufen reisst er immer wieder den Kopf nach oben, als würde er gegen imaginäre Schlaufzügel ankämpfen wollen. Er konnte nicht seitwärtstreten, ohne halb umzufallen. Nach 5 Tagen Handarbeit hatte ich Muskelentzündungen in beiden Armen. Beim Longieren riss er sich regelmäßig los. Als er sich besser bewegen konnte begann er zu steigen, wenn er etwas nicht mehr aushielt und kippte sich nach hinten weg. Mein Problem war, das ich oftmals alleine die Pferde arbeite und er braucht mehrere Personen inkl. mehr Kraft, als ich sie habe. Ich kam immer bis an den selben Punkt und du denkst, jetzt haben wir es geschafft und dann fällst du wieder ganz zum Anfang zurück. Diese Hürde haben die Oliveira Stables nun überwunden, jetzt heißt es festigen und weitergehen. Sie haben die Zeit, die sie brauchen und ich bin dankbar für ihre Unterstützung und die Risikobereitschaft sich seiner anzunehmen. Denn es ist ein Spiel mit Leben und Tod. Solch ein Pferd habe ich noch nie erlebt und auch Manuel sagte, dass er einer der schwersten Fälle ist. Aber ich bin überzeugt, dass das Team der Oliveira Stables es schafft und er ein neues Leben bekommt. Nie wieder wird er etwas erfahren wie vor meiner Zeit. Solange ich kann, wird er bei mir bleiben und ich habe ihm versprochen auf ihn zu achten.