Manuel Jorge de Oliveira beantwortet Fragen aus unserer Community: „Wann ist der ideale Zeitpunkt, um von einer Trensenzäumung auf Kandare + Unterlegtrense zu wechseln? Und wann kann es sinnvoll sein, wieder den Schritt zurück zu gehen, wie im Fall von Manuels aktuellem Pferd Laço?“
Zunächst einmal ist es wichtig, dass nicht jeder Reiter auf Kandare reiten MUSS, wenn er oder sie nicht das nötige Gefühl und das nötige Können für den Umgang mit dieser Zäumung hat.
Auch das Pferd muss entsprechend vorbereitet sein durch die vorangegangene Ausbildung, um mit Kandare + Unterlegtrense sinnvoll (!) gearbeitet werden zu können.
Ein sehr guter Reiter mit viel Erfahrung kann somit auch schon ein junges Pferd mit beispielsweise 5 Jahren auf Kandare reiten, wenn es für die Entwicklung des Pferdes zuträglich ist. Das ist immer individuell und im Einzelfall zu betrachten. Generell kann man sagen, dass Pferde ab 6 oder 7 Jahren auf Kandare + Unterlegtrense geritten werden sollten, wenn man sie weiter entwickeln möchte und natürlich vorausgesetzt der Reiter ist wie oben bereits geschrieben auch in der Lage hierzu.
Im Fall von Laço verhält es sich folgendermaßen:
Laço kam als Rehapferd mit gerade einmal 8 Jahren zu uns in die Oliveira Stables und wurde dort, seinem Alter entsprechend, auf Kandare + Unterlegtrense geritten. Mit der Zeit stellte MJO jedoch fest, dass ein Puzzleteil fehlte und die Entwicklung stagnierte. So entschied MJO einen Schritt zurück zu gehen und den Wallach für einige Wochen mit Wassertrense zu reiten, um die Halsmuskulatur auf den erneuten Einsatz der Kandare besser vorzubereiten. Man muss gerade bei solchen Rehapferden, die körperliche Defizite haben, individuell entscheiden und gegegbenenfalls auch Dinge ausprobieren.
Laço entwickelt sich durch diesen Schritt zurück zur Wassertrense sehr gut und wird bald wieder auf Kandare + Unterlegtrense umgestellt, um ihn weiter entwickeln zu können.
KH