12.6.2021
Die während der Escolas allmorgendlich mit oft über 15 Pferden stattfindende Schrittrunde in den Oliveira Stables ist etwas ganz Besonderes. Wunderschön anzuschauen begrüßt sie nicht nur den noch jungen Tag und erfüllt jede einzelne Ecke und Linie in der Reithalle mit Energie, sondern verbreitet gleichzeitig ein Gefühl von tiefer Zusammengehörigkeit, Spiritualität und Frieden.
Der Einklang von Pferd und Reiter, der Pferde als Gruppe und aller Reiter als Team. Wie ein eigenes Universum. – Man muss es erlebt haben, gespürt haben, um zu verstehen, welche Kraft und Ruhe von diesen Schrittrunden ausgeht. Wird diese nicht zusätzlich von Musik begleitet, bildet das zufrieden – konzentrierte Kauen der Pferde auf den Gebissen seine eigene, rhythmische Melodie.
Auch an Escola- freien Tagen hält das Team gerne an dieser schönen Tradition zum Tagesauftakt fest und bildet eine kleine Abteilung, während Manuel Jorge de Oliveira seinen Zefiro im Licht der Morgensonne arbeitet.
Alle gerittenen Linien folgen stets der Geometrie der Reitbahn, auch wenn diese nicht zwingend den bekannten Hufschlagfiguren entsprechen.
- Hier sehen wir zum Beispiel zunächst eine Rechtsvolte im Renvers um X herum, daraus wird in eine Linksvolte abgewendet, wobei das Renvers beibehalten und nun zum Travers wird.
Direkt aus der Volte folgt eine halbe Traversale, diagonal zum Ende der langen Seite geritten, wo aus dem Travers auf der Diagonalen wieder ein Renvers wird, nun auf dem Hufschlag. - Es folgt in der Ecke eine weitere Volte im Renvers und anschließend ein Renvers ganze Bahn, während Manuel Jorge de Oliveira seinen Zefiro in einer Traversale über die zweite Diagonale lenkt…
Der besondere Anspruch in einer solchen Abteilung liegt darin, stets präzise sowohl die Linie des Pferdes an der Tête zu halten, als auch exakt das Tempo und damit die Abstände.
Wobei wir hier eben nicht nur von ganze Bahn und Zirkeln im Geradeaus sprechen, sondern von allen Seitengängen auf allen erdenklichen Linien. Hinzu kommt, dass in fortgeschrittenen Schrittrunden nicht nur Schritt, sondern auch Trab und Galopp geritten wird. Hier wird nun sehr schnell klar, ob der Reiter sein Pferd an den Hilfen hat.
- Im Film sehen wir im Folgenden zum Beispiel eine Trabvolte im Schulterherein, daraus ein Schulterherein ganze Bahn, das ganz wichtig: durch die Ecken hindurch! geritten wird, und in der folgenden Ecke den Wechsel zum Konterschulterherein im Trab…
Während die Abstände, und damit der gleichbleibende Takt, im Schritt bereits nicht leicht zu händeln sind, wächst die Herausforderung im Trab nochmals deutlich an.
V.D.
The walk in the Oliveira Stables, which usually takes place every morning with up to 15+ horses, has its own magic. Not only a joy to see that, it not also greets the young day and puts every single corner and line in the riding arena to energy, spreads a feeling of deep community, spirituality and peace.
Harmony of horse and rider, the horses as a group and all riders as a team. Like a universe of its own. – You have to have experience it, feel it – to understand which power and calmness emanate from this time in walk. If this is not accompanied by music, the satisfied – concentrated chewing of the horses on the bit forms its own rhythmic melody.
Even on days when no Escola groups is in the stables, the team is happy to stick to this beautiful tradition to start of the day and form a unit, while Manuel Jorge de Oliveira works with Zefiro in the light of the morning sun. All ridden lines always follow the geometry of the riding arena, even if they do not necessarily correspond to the well-known riding figures.
- In the sequence you see a right-hand volte in the renvers around X, from which the riders turn away into a left-hand volte, whereby they retain renvers and develop into travers. Half a traversal follows directly out of the volte, ridden diagonally to the end of the long side, where the traversal on the diagonal becomes a renvers again, now on the rail.
- Another volte in the renvers follows in the corner and then a renvers on the rail, while Manuel Jorge de Oliveira guides his Zefiro in a traversal over the second diagonal…
The high requirements in such a unit is to always precisely keep the line of the horse on the tête, as well as the exact pace and thus the distances.
We are not only talking about on the rail and circles with the straight horse, but about all lateral movements on all lines we could imagine. For only advanced times it is not only walk, but also trot and canter. It gets obvious in these moments quite quickly whether the rider can guide the horse with his riding aids.
- The sequence shows a shoulder-in trot volte, resulting in a shoulder-in on the rail (and which is very important: deep through the corners!), in the following corner the requirements increase with counter shoulder in trot…
While the distances between horses (and thus the constant rhythm) are not easy to manage even in walk, the challenge increases significantly when we add trot or canter.
SSN