Oktober 2021
Zu einer guten, korrekten Piaffe gehört schon einiges dazu
Das Pferd soll (auch im freien Raum) genau am Platz bleiben: es darf also weder nach vorn, noch zur Seite ausweichen. Doch gerade hier kommt die natürliche Schiefe ins Spiel, die das Pferd immer wieder dazu veranlassen wird, entweder die Vorhand, oder die Hinterhand, ein wenig zur Seite zu versetzen. Damit jedoch ist das Pferd sofort nicht mehr absolut gerade, die Energie kann nicht mehr geradeaus durchs Pferd fließen und wir würden ein schiefes Pferd trainieren (und asymmetrische Muskulatur fördern). Der Reiter muss also sehr genau spüren, wann das Pferd beginnt, sich in seine natürliche Schiefe entziehen zu wollen.
Zudem soll die Piaffe im immer gleichen Takt von der einen diagonalen Fußung auf die andere „gesprungen“ werden. – Auch dafür muss das Pferd absolut gerade sein und die Last korrekt Richtung Hinterhand verlagern: nur dann können auch die Vorderbeine senkrecht auffußen.
Das wichtigste Kriterium für eine gute Piaffe ist, die Vorwärtstendenz auch auf der Stelle zu erhalten, damit auch direkt aus der Piaffe heraus jederzeit wieder ein nach vorn Anreiten, zum Beispiel in einem Übergang zur Passage, möglich ist.
All diese Details, erarbeitet Manuel Jorge de Oliveira in diesem Film mit Martina Duschl und ihrem 10- jährigen Lusitano Hengst Gandhi, und zeigt auch die Schwierigkeiten auf, die daraus entstehen.