02.12.2022
Christina reitet erstmals Neapolitano, während Manuel Jorge de Oliveira die beiden beobachtet und sich mit Isabella Sonntag über den Hengst und Lipizzaner im Allgemeinen austauscht.
Christina mobilisiert durch Volten im Schulterherein zunächst die Hinterhand, während sie durch gezielte Flexion in der Ganasche den Hengst versucht zu lösen. Man kann jedoch gut sehen, dass Neapolitano noch nicht kaut und noch etwas fest ist.
Im Travers beginnt sich der Lipizzaner dann nach und nach zu lösen, was man an der Maultätigkeit erkennen kann. Ohne ein lockeres und arbeitendes Kiefergelenk, können Verspannungen und Festigkeiten im Pferdekörper nicht gelöst werden.
MJO stellt fest, dass der Hengst beginnt sich zu schließen und eine Einheit zu werden. Zu Beginn der Arbeit in den OS wirkte er eher wie zweigeteilt, da die Verbindung zwischen Vor- und Hinterhand gestört war.
Neapolitano ist sehr aufmerksam und konzentriert, er hört Christina ganz genau zu und gibt sich große Mühe. Manuel sagt dazu nur: „Let her ride!“
Christina lässt den Hengst sich selbst tragen und reitet ihn mit feiner Hand, wodurch sie ihm in den einzelnen Übungen hilft und ihn nicht in seiner Balance stört.
Am Ende touchiert MJO noch und Christina lässt eine leichte Vorwärts-Tendenz in der Piaffe zu, um den Hengst nicht hinter die Hilfen kommen zu lassen. Gerade bei einem Lipizzaner, dem Levade & Co. im Blut liegen ist es sehr wichtig, ihn bei der Piaffe Arbeit nicht hinter die Hilfen kommen zu lassen, da ein solches Pferd sich dann nur zu gerne in eine Levade „flüchtet“.
Allgemein zu Neapolitano Bonavoja 95
Neapolitano kam bereits in jungen Jahren als unreitbares Rehapferd zu seiner vorherigen Besitzerin. Diese hat den Hengst dann dank der vertikalen Arbeit und der Hilfe von MJO rehabilitieren können und ihn bestmöglich ausgebildet. Doch auch den besten vertikalen Ausbildern, zu denen wir Alexandra Michaela Kuhes zählen, passiert es, dass sie die Asymmetrien eines Pferdes nicht zu 100% erkennen und darauf entsprechend einwirken kann. Gerade bei einem so starken und massigen Pferd wie Neapolitano, der allein durch seinen (unvorteilhaften) Körperbau schon viele Baustellen hat, kann dies schneller passieren, als beispielsweise bei einem besser gebauten und elastischeren Pferd.
K.H.
Christina rides Neapolitano for the first time, while Manuel Jorge de Oliveira watches them and talks to Isabella Sonntag about the stallion and Lipizzaners in general.
Christina first mobilises the hindquarters with volts in the shoulder leg, while she tries to loosen the stallion with targeted flexion in the gait. However, it is easy to see that Neapolitano is not yet chewing and is still a bit firm.
In the travers the Lipizzaner then gradually begins to loosen up, which can be seen in his mouth activity. Without a loose and working jaw joint, tension and firmness in the horse’s body cannot be released.
MJO finds that the stallion begins to close up and become a unit. At the beginning of the work in the OS, he seemed more like he was split in two, as the connection between forehand and hindquarters was disturbed.
Neapolitano is very attentive and concentrated, he listens to Christina very carefully and tries very hard. Manuel just says, „Let her ride!“
Christina lets the stallion carry himself and rides him with a fine hand, helping him in the individual exercises and not disturbing his balance.
At the end MJO still touches and Christina allows a slight forward tendency in the piaffe, so as not to let the stallion get behind the aids. Especially with a Lipizzaner, who has levade & co. in his blood, it is very important not to let him get behind the aids in the piaffe work, as such a horse is then only too happy to „take refuge“ in a levade.
General information about Neapolitano Bonavoja 95
Neapolitano came to his previous owner at a young age as an unrideable rehabilitation horse. Thanks to the vertical work and the help of MJO, she was able to rehabilitate the stallion and train him in the best possible way. However, even the best vertical trainers, among whom we count Alexandra Michaela Kuhes, may not be able to recognise a horse’s asymmetries 100% and act on them accordingly. Especially with such a strong and massive horse as Neapolitano, who already has many construction sites due to his (disadvantageous) build alone, this can happen faster than, for example, with a better built and more elastic horse.