Aufnahme vom 13.05.2023
Nun folgt die Galopparbeit im 2. Video. Manuel Jorge de Oliveira erklärt, dass das innere Bein im Galopp maßgeblich dafür verantwortlich ist, das Pferd geradezurichten. Dazu wählt er einen großen Zirkel, seine Schülerin Carolin Rudat soll Burlão dabei auch wirklich gerade halten, weder eine Stellung nach innen noch nach außen. Genauso muss aber auch der Reiter absolut gerade sitzen. Auf dem Zirkel lässt Manuel Jorge de Oliveira dann Burlão zwischen innerem Schenkel und äußerem Zügel geraderichten. Das Tempo muss nach vorne geritten werden damit Burlão nicht stecken bleibt. Manuel lässt die Reiterin dann die Hände etwas anheben, Burlão soll dabei aktiv galoppieren aber nicht eilig werden. Gut feststellen können Sie das, wenn sie die Diagonale des Galopps beachten. Der Galopp hat einen starken diagonalen Anteil (inneres Hinterbein und äußeres Vorderbein müssen sauber diagonal auf dem Boden aufkommen) der gefördert werden muss. Viele Pferde in der modernen Dressur werden so stark auf die innere Schulter gezogen, dass nicht nur diese leidet sondern häufig auch die Diagonale von innerem Hinterbein und äußerem Vorderbein mitleidet.
Manuel’s Ziel ist es, Burlão noch weiter geradezurichten und die Durchlässigkeit voll herzustellen. Bei so einem weit ausgebildeten Pferd ist es zentral, dass die Hilfe sauber (!) aus der Hüfte startet und nicht nur aus dem Bein. Setzt man nämlich zu viel Bein ein kann das Pferd leicht das innere Bein als Aufforderung verstehen einen Galoppwechsel auszuführen, so wie es hier auch Burlão anbietet. Carolin scheut sich nicht davor, etwas mehr nach vorne zu reiten um den Galopp abzusichern, danach muss das Pferd jedoch wieder versammelt werden. Weder beim Zulegen noch beim Versammeln darf das Pferd jedoch auf die Vorhand fallen! Die Reiterin unterstützt mit etwas höheren Händen – lassen Sie sich davon nicht irritieren sondern achten sie auf die Zügel, die nicht gespannt sind. Das Pferd kommt von der Vorhand weg, sonst wäre nun die folgende halbe Pirouette in der Qualität auch nicht möglich. Natürlich müssen beide Seiten des Pferdes gleichmäßig gearbeitet werden.
Mit Vibrations kann das Pferd noch weiter versammelt werden um die folgende versammelte Galopparbeit noch besser vorzubereiten. Nun kommt der Außengalopp sowie die Galoppwechsel hinzu. Der Außengalopp und der Wechsel in den Außengalopp ist eine gute Schule um beim Wechsel nicht auf der Schulter zu landen. Manuel legt sehr viel Wert darauf, dass die Lektionen korrekt im Jetzt ausgeführt werden, und die Reiter darauf achten, nicht aus Bequemlichkeit mehrere Sprünge zu warten um irgendwann die Lektionen auszuführen. Das ist eine der Qualitäten, die Manuel ausmachen und die seine Schüler von anderen unterscheiden. Viele Dressurreiter neigen ohne einen solchen Unterricht dazu, keinen Wert darauf zu legen dass sie die Lektionen prompt ausführen können. Ein Pferd, das drei Runden vorbereitet werden muss um eine Galopppirouette auszuführen, ist NICHT korrekt versammelt! Es steht nicht an den Hilfen. Das ist ein wichtiger Teil von Versammlung.
SSN
Lesson – Burlão with rider Carolin Rudat: part 2 (work in canter) (EN)
The second part of this lession shows Manuel Jorge de Oliveira’s work in canter with school horse Burlão. Manuel Jorge de Oliveira explains that the inside leg is heavily responsible for straightening the horse when cantering. To do this, he chooses a large circle and his student Carolin Rudat is supposed to hold Burlão straight, neither inward nor outward bend. In the same way, the rider must also sit absolutely straight. On the circle, Manuel Jorge de Oliveira then lets Burlão straightened between the inner leg and the outer rein. He asks to increase the activity so Burlão doesn’t get stuck in his own body. Manuel then lets the rider raise her hands a little, Burlão should canter actively but not rushy – a not that easy question for many Lusitano horses. You can easily determine this if you pay attention to the diagonal of the canter. The canter has a strong diagonal component (the inside hind leg and outside front leg must land neatly diagonally on the ground) that needs to be encouraged. Many horses in modern dressage are pulled so hard onto the inside shoulder that not only does this suffer, but often the diagonal of the inside hind leg and outside front leg also suffers.
Manuel’s goal is to straighten Burlão even further and to fully establish thoroughness and suppleness. With such a well-trained horse, it is crucial that the rider’s aids starts cleanly (!) from the hip and not just from the leg. If you use too much leg, the horse can easily interpret the inside leg as a request to change lead canter, as Burlão offers here. Carolin doesn’t shy away from riding forward a little more to establish a clean canter, but then the rider has to collect horse again. However, the horse must not fall onto its forehand either when lengthening straits or collecting! The rider supports with slightly higher hands – don’t let this confuse you but pay attention to the reins, which are not taut or strong. The horse comes away from the forehand, otherwise the following half pirouette would not be possible in this quality. Of course, Carolin has to work both sides of the horse with same intensity.
With a litte vibrations, Manuel Jorge de Oliveira collects the horse even further in order to prepare the following canter work. Now the outside canter and lead changes are added. The outside canter and the change to the outside canter is a good way to avoid landing on the horse’s shoulder when doing the lead change. Manuel attaches great importance to ensuring that riders do the transitions, school movements and figures in a correct way and that the riders make sure that they do not wait several jumps out of convenience to execute the asked exercise. This is one of the qualities that defines Manuel and that sets his students apart from others. Without such riding lessons, many dressage riders tend not to attach any importance to being able to carry out the lessons promptly. A horse that has to be prepared for three rounds to perform a canter pirouette is NOT correctly collected! The horse is neither collected, nor showing thoroghness, impulsion, supplness or connection to the rider if you can’t execute immediately. This is an important part of collection.
