Aufnahme vom 13.05.2023
Burlão, ein Pferd mit viel Geschichte (leider viel negativer Geschichte) auf seinem Rücken. Vielen ist der Lusitano auch bekannt durch seinen Sieg im Team Portugal 2013 in der Working Equitation Europameisterschaft. Über seinen Weg zu den Oliveira Stables und sein Leben ist eine eigene, lange Geschichte, die Sie im Buch „Erhobenen Hauptes“ ab Seite 344 nachlesen können. Hier jedoch geht es um den Unterricht mit Burlão unter seiner neuen Besitzerin Carolin Rudat – Burlão war auch lange ein (durch seine Eigenheiten sehr exklusives) Schulpferd. Und zwar Schulpferd im eigentlichen Sinne – Schulpferd weil er seinen Schülern (Reitern) viel beizubringen hat.
Wie immer beginnt Manuel Jorge de Oliveira die Stunde mit Mobilisationen. Burlão ist 17 Jahre alt und Meister seines Fachs – beachten Sie genau, wie fein und exakt sich Mobilisationen entwickeln. Von einem Pferd diesen Ausbildungsstandes erwartet die Reiterin, dass das Pferd wirklich exakt gerade ist, das Pferd tritt nicht nur über sondern beginnt sich schon in der Mobilisation zu setzen. Manuel Jorge de Oliveira startet mit den Seitengängen im Schritt und Carolin Rudat achtet darauf, dass sie das Pferd bei leichtester Verbindung zum Maul in sein eigenes Gleichgewicht bringt. Ein so weit ausgebildetes Pferd kann natürlich anders ins Gleichgewicht gebracht werden verglichen zu einem 4jährigen Jungpferd. So nutzt Manuel Jorge de Oliveira bereits ganz am Anfang wenige Tritte Diagonalisierung um das Pferd zu lockern. Carolin nutzt eine leise, kleine „Piaffe“, eine „Vibration“ um das Pferd gleichzeitig zu versammeln aber auch zu lösen. Es ist hier ausdrücklich NICHT wichtig, wie weit das Pferd seine Vorderbeine nach oben reisst. Achten Sie stattdessen auf die sanfte, ruhige, Bewegung der Hanke und das gezielte, weiche Setzen.
In den folgenden Trablektionen achtet Manuel darauf, dass das Pferd sehr viel exakter Stellung, Biegung und Takt hält – von Burlão als fertig ausgebildetes Schulpferd können wir das von Beginn an verlangen. Der Wechsel zwischen Schulterherein und Travers wird benutzt um das Pferde weich in Vorhand und Hinterhand flexibel zu machen, während die Stellung des Pferdes gleich bleibt. Dennoch achtet Manuel auch darauf, dass die Pferde ausreichend Geradeaus gearbeitet werden. Das Geradeaus bei einem ausgebildeten Pferd kann natürlich auch auf engen Schlangenlinien abgefragt werden um die Schwierigkeit zu erhöhen. Sofort zeigt sich die Arbeit in der abschließenden Piaffe! Es ist enorm wie viel energischer und kraftvoller bei einem immer noch psychisch völlig entspannten Pferd (bei Burlão extrem wichtig!) nach der vorangegangen Arbeit ist.
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Lesson (Manuel Jorge de Oliveira) for Burlão with rider Carolin Rudat (EN)
Burlão, a horse with a lot of history (unfortunately a lot of negative history) on his back. Many people also know the Lusitano from his victory with Team Portugal in the 2013 Working Equitation European Championships. His path to the Oliveira Stables and his life is a long story of its own, which you can read in the book „Erhobenen Hauptes“ starting on page 344. However, this is about lessons with Burlão under his new owner Carolin Rudat – Burlão was also a school horse for a long time (very exclusive due to his peculiarities). A school horse in the truest sense – a school horse because he has a lot to teach his students (riders).
As always, Manuel Jorge de Oliveira begins the lesson with mobilizations. Burlão is 17 years old and a master of his craft – pay close attention to how fine and precise mobilizations develop. The rider expects a horse of this level of training to be exactly straight; the horse does not only steps over but also begins to collect during mobilization. Manuel Jorge de Oliveira starts with the lateral movements in a collected walk and Carolin Rudat makes sure that she brings the horse into its own balance with the lightest connection to the bit. A horse that has been trained to this extent can of course be brought into balance differently compared to a 4-year-old young horse. Manuel Jorge de Oliveira asks for a few diagonalisations at the very beginning to loosen the horse. Carolin uses a quiet, small „piaffe“, more a „vibration“ to collect and supple the horse at the same time. It is expressly NOT important here how far the horse pulls its front legs upwards. Instead, pay attention to the gentle, calm movement of the haunches and the focus to soft collection and thoroughness.
In the following trot lessons, Manuel makes sure that the horse holds its position, bend and rhythm much more precisely – we can ask this high level of education from the start with a horse like Burlão as a fully trained school horse right. The alternation between shoulder-in and travers (haunches in) is used to make the horse flexible in the forehand and hindquarters while the horse’s position and flexion remain the same. Nevertheless, Manuel also makes sure that the horses are worked sufficiently straightness. A trained horse’s ability to go straight can of course also be tested on narrow serpentine lines to increase the difficulty. The work immediately shows its value in the final piaffe! It is enormous how much more energetic and powerful a horse is that is still mentally completely relaxed (extremely important with Burlão!) after the previous work.
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